Backstage
Backstage
HINTER DEN KULISSEN
Regie – Nicolas König

Nicolas König schnupperte bereits als Fünfjähriger zum ersten Mal Bühnenluft – und seither hat ihn der Beruf des Schauspielers nie wieder losgelassen. Der gebürtige Hamburger, der aus einer Schauspielerfamilie stammt, liebt die Vielseitigkeit seines Berufs: Der Mann mit der markanten Stimme spielt Theater, dreht fürs Fernsehen und ist ein Synchron-Profi als Sprecher und Regisseur.
Nach Episodenrollen in der „Schwarzwaldklinik“, beim „Landarzt“, im „Großstadtrevier“ und bei „Adelheid und ihre Mörder“ erhielt Nicolas König seine erste Serienhauptrolle in der RTL-Actionserie „Die Feuerengel“. Später steuerte er mehrere Jahre lang den Hubschrauber der ZDF-„Rettungsflieger“. Doch auch in der ARD-Vorabendserie „Eine für alle – Frauen können’s besser“, in der Telenovela „Rote Rosen“ und in diversen Fernsehfilmen in Serien-Episoden war und ist er zu sehen. Auch in historischen Dokumentationen der Reihe „Unsere Geschichte“ ist Nicolas König als Schauspieler gefragt. Fürs Kino und zugleich den Streamingdienst RTL+ stand er in Prag vor der Kamera: für die Großproduktion „Hagen“, eine Neuinterpretation der Nibelungen-Sage.
Bei den Karl-May-Spielen ist er seit seinem Debüt im Jahre 1992 einer der ganz großen Publikumslieblinge – ob als Häuptling wie „Großer Wolf“ oder „Parranoh“, als Gangster wie „Gibson“ oder als geheimnisvoller Westmann „Bloody-Fox“. Nach seinem höchst erfolgreichen Einstand als Regisseur in der Spielzeit 2023 hat er sich voller Freude ins nächste Abenteuer gestürzt: „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“.
Buch – Michael Stamp

Im Juli 1982 sah Michael Stamp als Kind seine allererste Vorstellung am Kalkberg – und ist seither ein Freund der Karl-May-Spiele. Als Journalist berichtete er viele Jahre lang über das Freilichttheater, bis es ihn reizte, selbst das Verfassen der Textbücher zu übernehmen. Nun gehört der Bad Segeberger schon zum 26. Mal als Autor zum Team und kennt jeden Winkel der einzigartigen Naturbühne.
Sein Ansporn ist, das Publikum stets aufs Neue zu überraschen. Im Sommer 2021 brachte er im Indian Village das aufwändige Live-Hörspiel „Winnetou – Das Gold der Rocky Mountains“ als Autor und Regisseur auf die Bühne. Zuvor hatte sich Michael Stamp beruflich komplett dem Wilden Westen verschrieben. Der langjährige Zeitungsredakteur wurde Mediensprecher der Karl-May-Spiele. Er konzipierte die Backstage-Führungen hinter die Karl-May-Kulissen und erkundete persönlich mit Tausenden von Besuchern die geheimen Gänge der Bühne.
In seiner Freizeit spielt er seit über drei Jahrzehnten in der Kabarettgruppe „Die Schwarzbunten“, deren Autor er ebenfalls ist. Das Ensemble hat bislang rund 250.000 Euro für gute Zwecke eingespielt. Seine fantasievollen Kindermusicals werden in Schulen aufgeführt – zum Beispiel „Zirkus Makkaroni“, „Gespenster wie du und ich“ und „Port Monée – Die Legende des Piraten Hans Spatz“. Den Sender RTL belieferte er mit Gags für die Kult-Shows „Samstag Nacht“, „Freitag Nacht News“ und „Happiness“. Der Bundesverband deutscher Film-Autoren berief ihn bei Wettbewerben in die Jury. Seit einigen Jahren ist er – gemessen an der Zuschauerzahl – der erfolgreichste Bühnenautor im deutschsprachigen Raum. Über sieben Millionen Zuschauer haben seine Stücke bisher erlebt.
Produktions- und Spielleitung – Stefan Tietgen

Stellen Sie sich vor: Es gibt einen Menschen, der seit dem Jahr 2000 jede – und zwar wirklich: jede! – Vorstellung der Karl-May-Spiele gesehen hat. Und nicht nur das! Er hat sie sogar geleitet und dafür gesorgt, dass alle Schauspieler in der richtigen Sekunde auf der Szene erscheinen und auch sonst jedes Detail stimmt. Dieser Mann heißt Stefan Tietgen und übernimmt zum 26. Mal die Produktions- und Spielleitung der Karl-May-Spiele.
Für den Bad Segeberger ist das Wildwest-Theater eine richtige Herzensangelegenheit. Schon vor der jeweiligen Spielzeit hat Stefan Tietgen eine Menge Arbeit in die aufwändigen Theaterproduktionen gesteckt. Er gestaltet maßgeblich die Besetzung des Ensembles und des Teams hinter den Kulissen mit. Im Fernsehgeschäft ist er schon seit über 20 Jahren. Mit seiner Firma „Tietgen Entertainment“ arbeitet er unter anderem als Produktionsleiter der Hamburger „Fernsehmacher“. Wenn auf dem Bildschirm gekocht wird, ist Stefan Tietgen meist nicht weit: Er wurde für Kochshow-Klassiker wie „Die Küchenschlacht“, „Topfgeldjäger“ und „Lafer, Lichter, Lecker“ sowie – ganz aktuell – für „Chefkoch TV“ auf RTL und „Tellertausch“ in der ARD verpflichtet. Weiterhin begleitet er für das ZDF die Talkshow „Markus Lanz“ und für n-tv die Reihe „#beisenherz“. Für die Streaming-Plattform Joyn realisierte er das Influencer-Format „Shame Game“ mit Aaron Troschke.
Bühnenbild – Erik Rüffler

Keiner seiner Vorgänger kannte die Karl-May-Spiele je besser als Erik Rüffler. Der Bühnenbildner ist bereits sein ganzes Leben mit dem Bad Segeberger Freilichttheater verbunden. Als Ende der 1970er Jahre „Kinder-Karl-May“ mit 200 jungen Darstellern aufgeführt wurde, ritt Erik Rüffler als Old Shatterhand für das Gute – sogar auf Tournee in der Berliner Deutschlandhalle. Später wurde er als Komparse, Reiter, Stuntman, Requisiteur und Inspizient engagiert – und 1995 als Bühnenbildner.
Nach seiner Ausbildung zum Zimmermann hatte der Mann, der im südafrikanischen Pretoria geboren und in Bad Segeberg aufgewachsen ist, sein Architekturstudium erfolgreich abgeschlossen und eine Tätigkeit als Bühnenbildner am Theater aufgenommen. Ebenso ist er als Szenenbildner und Filmarchitekt für Film und Fernsehen tätig. Seither hat er für zahlreiche TV-Sender und -Produktionen gearbeitet. Seit allein 20 Jahren ist er für die „SOKO Wismar“ zuständig und hat den Look dieser Serie auch mitentwickelt. Ein Dutzend „Tatorte“ mit Andrea Sawatzki, Jörg Schüttauf, Peter Sodann, Maria Furtwängler und die Premiere von Axel Milberg als Kommissar Borowski hat er betreut. Er ist glücklich, dass er nach langer Pause an den Kalkberg zurückkehren konnte: „Ich bin wieder zurück in meiner Sandkiste!“
Kostüme – Martina Kanehl

Kleider machen Leute und Lederfransen machen Westleute – aber als Kostümbildner der Karl-May-Spiele muss man viele Stile und Facetten beherrschen: Zum dritten Mal übernimmt Martina Kanehl diese spannende Aufgabe. Sie liebt die Arbeit mit Schere, Nadel und Faden schon seit Kindertagen. „Oma hat mir das Schneidern beigebracht“, erzählt sie schmunzelnd. „Sticken und Knüpfen auch.“ Nach der Schulzeit machte sie dann einen Beruf aus ihrem Schneidertalent.
Nach Ausbildung in Hamburg und weiteren Studien in Düsseldorf ist sie mittlerweile eine erfahrene Kostümbildnerin und Gewandmeisterin. Seit 2017 arbeitet sie in beiden Funktionen für die Pferdeshow „Apassionata“, die mittlerweile „Cavalluna“ heißt und schuf prächtige Kostüme. Auch die Shows „Wahnsinn“ und „Hairspray“ wurden von ihr betreut. Martina Kanehls Kostümideen bereicherten aber unter anderem auch das Musical „Kein Pardon!“, den Klassiker „My Fair Lady“, die Produktion „Shrek – das Musical“, die Kinofilme „The Girl In The Spider’s Web“ nach Stieg Larsson und „Hansel & Gretel – The Witchhunters“ und die Produktionen im Theater des Westens in Berlin. Sie war dort in der Kostümleitung für die Musicals „Ich war noch niemals in New York“, „Chicago“, „Tanz der Vampire“ und „Sister Act“ zuständig. Auch für Shows mit Rammstein und Lady Gaga hat sie geschneidert. Im Frühjahr 2020 übernahm sie die Werkstattleitung bei den Karl-May-Spielen – und ist mittlerweile auch für die Entwürfe der Kostüme zuständig.
Pferdebetreuung / Reittraining – Sylvia Kassel und Hanna Schattner

Viele Schauspieler haben das Reiten als besondere Fähigkeit in der Vita stehen – und auf einer ruhigen Koppel klappt das meist auch. Aber wenn sie bei den Karl-May-Spielen plötzlich zwischen Tausenden von Besuchern auf engen Pfaden reiten sollen, inmitten knallender Colts und Explosionen, dann brauchen sie dringend jemanden, der sie dafür fit macht: Sylvia Kassel (rechts im Bild), die seit 1996 für Pferdebetreuung und Reittraining verantwortlich ist.
Sie hat bisher noch jeden angehenden Westmann und Indianer aufs Pferd bekommen und dafür gesorgt, dass er dort auch bleibt. Sie ist ganzjährig bei der Kalkberg GmbH beschäftigt, denn auch außerhalb der Saison müssen die rund 20 Pferde der Karl-May-Spiele trainiert werden. Das geübte Auge von Sylvia Kassel entscheidet darüber, ob ein Pferd eine Karl-May-Karriere startet oder nicht. Die Tiere müssen vom Charakter her in Ordnung sein, sollten ein Stockmaß von 150 bis 160 Zentimeter haben (also nicht zu groß oder zu klein sein) und über ein stabiles Nervenkostüm verfügen. Im Alter von zehn Jahren hatte Sylvia Kassel einst selbst mit dem Reiten angefangen. Schnell nahm sie an Vielseitigkeitsturnieren teil und wirkte – natürlich – auch als Reiterstatistin bei den Karl-May-Spielen mit. Sie machte ihren Reitwart und trainierte Traber für die Rennbahn. Schließlich übernahm sie das „Pferde-Management“ am Kalkberg.
Ihre Stellvertreterin Hanna Schattner aus Harmsdorf in Ostholstein ist nicht nur mit drei Geschwistern, sondern auch mit etlichen Pferden aufgewachsen. Kaum war sie aus der Schule heraus, startete sie eine Ausbildung zur Pferdewirtin. Es folgten Studium und Bachelor der Landwirtschaft in Kiel sowie ein Aufbaustudium mit Abschluss als Master Of Science der Fachrichtung Pferdewissenschaften in Göttingen. Bevor sie in den Wilden Westen kam, hat sie drei Jahre lang Reitunterricht erteilt und ist als Turnierreiterin (Dressur) aktiv gewesen. Sie besitzt auch eigene Pferde.
Inspizienz – Marc Francisco

Wie mancher im Karl-May-Team hat der Inspizient die Spiele schon als Kind lieben gelernt: Marc Francisco war sechs Jahre alt, als er 1989 im weiten Freilichtrund saß. Seither hat der gebürtige Elmshorner kein einziges Wildwest-Abenteuer verpasst. In diesem Jahr feiert er seine insgesamt 20. Saison bei den Karl-May-Spielen.
Zunächst war er auf Werbefahrten für Winnetou unterwegs. Nach einer Lehre zum Elektroinstallateur fasste Marc Francisco den Entschluss, fortan auf der Freilichtbühne mitzumischen und bewarb sich 2005 als Komparse. „Mal sehen, ob die dich nehmen…“ Sie nahmen ihn. 2009 tauschte er den Bühnen-Job aber gegen eine andere Aufgabe: Er wurde Tonassistent. Nach kurzer Karl-May-Pause im Jahr 2010 kehrte Marc Francisco als Komparse zurück – und blieb. 936 Vorstellungen hat er auf der Freilichtbühne gespielt. 2021 gehörte er dem Ensemble des Live-Hörspiels „Winnetou – Das Gold der Rocky Mountains“ im Indian Village als Geräuschemacher an. Dort ließ er (rein akustisch) Pferde galoppieren, Peitschen knallen, Gläser scheppern – und legte sich in einer Sprechrolle als Eisenbahner sogar mit Sam Hawkens an.
Im Sommer 2022 wurde er als Inspizient der neue Chef der Karl-May-Hinterbühne. Sein langjähriger Vorgänger Jan Erik Stahl hatte Marc Francisco einst für die Arbeit beim Fernsehen interessiert. Seither ist er freier Mitarbeiter beim NDR und im Studio Hamburg, wo er beispielsweise bei Quiz- und Talkshows mit Esther Sedlaczek, Kai Pflaume, Laura Karasek und Alexander Bommes für die Betreuung von Kandidaten und Prominenten zuständig ist. So arbeitete er unter anderem mit David Hasselhoff, Verona Pooth, Heino Ferch, Jürgen Vogel und den Ehrlich Brothers. Bei „Gefragt – Gejagt“ weist er die Quizteilnehmer ein. Mittlerweile verstärkt er sogar die Casting-Abteilung der Sendung und fungiert als Set-Aufnahmeleiter. Weitere Highlights waren seine Arbeit beim Deutschen Radiopreis und bei der Goldenen Kamera, wo er auf Hollywoodstar Colin Farrell traf.