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Emotionale Premiere vor über 7.500 Zuschauern

By 29. Juni 2025No Comments

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Neues Abenteuer "Halbblut" riss das Publikum am Kalkberg mit

Packende Premiere im ausverkauften Freilichttheater

Bad Segeberg. Eine abstürzende Lokomotive, ein kippender Wasserturm, zwei Männer an Drahtseilen in luftiger Höhe, eine brennende Stadt  – ein Abenteuer voller Action feierte am Samstag am Kalkberg vor rund 7.500 Zuschauern Premiere: „Halbblut“. Doch die Inszenierung rund um einen Mann, der zwischen zwei Welten hin- und hergerissen ist, bietet noch viel, viel mehr: unsterbliche Karl-May-Helden, epische Massenbilder, lustige Momente – und ein hinreißend böses Gangsterpaar.

Beim Betreten des Freilichttheaters wurden die Besucher von live gespielter Countrymusik begrüßt: „The Forgotten Sons Of Ben Cartwright“ ließen Füße wippen, Finger schnipsen – und von der Stimmung war man schon mittendrin im Abenteuer. Geschäftsführerin Ute Thienel begrüßte die Gäste im ausverkauften Theater – und konnte eine mächtige Zahl verkünden: „Heute Abend überschreiten wir die Marke von insgesamt 14 Millionen Besuchern!“ Seit 1952 werden Karl Mays Abenteuer in Bad Segeberg aufgeführt. Ute Thienel: „Wir bringen in diesem Jahr etwas ganz Besonderes auf die Bühne. Zum ersten Mal holen wir das Flair der amerikanischen Südstaaten an den Kalkberg – im Stile von ‚Vom Winde verweht‘ und ‚Fackeln im Sturm‘“.

Geschäftsführerin Ute Thienel, Bürgermeister Toni Köppen und Ministerpräsident Daniel Günther eröffneten die Karl-May-Saison 2025.

Die Karl-May-Chefin weiß, dass die Anspannung an solch einem Premierenabend im gesamten Team sehr groß ist. „Bei allen schlägt das Herz jetzt einen Takt schneller – bei unserem gesamten Team, ob Mitwirkende auf der Bühne oder Backstage-Crew. Und selbst die Pferde merken, dass heute ein ganz besonderer Abend ist.“ Ute Thienel erinnerte daran, dass es für Schauspieler Harald P. Wieczorek die letzte Karl-May-Premiere ist. Er nimmt in diesem Sommer nach 46 Jahren seinen Abschied.

Umjubelt wurde wieder der Auftritt von Winnetou (Alexander Klaws) inmitten der Zuschauer.

Ute Thienel begrüßte auch zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und Showgeschäft. Aus Kiel waren Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Finanzministerin Dr. Silke Schneider, der unter anderem für Wirtschaft und Tourismus zuständige Minister Claus Ruhe Madsen sowie Dirk Schroedter, der Chef der Staatskanzlei, gekommen.

Old Shatterhand (Bastian Semm) gerät mit den Comanchen aneinander.

Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen, zugleich Aufsichtsratschef der Kalkberg GmbH, gab zu bedenken, dass die Karl-May-Spiele für viele Besucher einen Kurz-Urlaub vom Alltag bieten. „Gerade in Zeiten wie diesen, wo einen die schlechten Nachrichten aus der Welt oft nicht mehr loslassen – Krisen, Kriege, Katastrophen – ist dieser Ort noch viel mehr als nur ein Theater. Er ist ein Ort zum Durchatmen. Wir alle haben heute Abend das Glück, uns für zwei Stunden in eine andere Welt zu träumen. Eine Welt, in der das Gute siegt – und in der Freundschaft, Mut und Menschlichkeit zählen. Das ist ein Geschenk. Und es ist kostbar.“

Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith sind die Gaststars der Saison 2025. Sie spielen die skrupellosen Eheleute Donna und Charles Leveret.

Eröffnet wurde die Spielzeit 2025 traditionsgemäß von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther. Er hatte es kaum erwarten können, bei Winnetou am Kalkberg zu sein – und ein donnernder Applaus bewies, dass es den meisten Zuschauern genauso ging. Mit einem gut gezielten Gewehrschuss sorgte er dafür, dass die Jahreszahl „2025“ aufleuchtete und pyrotechnische Effekte in den Abendhimmel stiegen.

Für komische Momente sorgten Dr. Jefferson Hartley (Alexis Kara), Hasael Timpe (Philip Bergermann) und Professor Kasimir Obadja Timpe (Stephan A. Tölle). Chen Lu (Philomène Authelet) fertigte derweil die Angreifer ab.

Das gut 100-minütige Abenteuerstück spielt in den Jagdgründen der Comanchen. Dort bekommen es Winnetou (Alexander Klaws) und Old Shatterhand (Bastian Semm) mit einem gefährlichen Ehepaar zu tun: Donna und Charles Leveret (Sonja Kirchberger und Francis Fulton-Smith). Die Leverets wollen ihren früheren Reichtum in den Südstaaten und ihre soziale Stellung mit Hilfe verbrecherischer Machenschaften wieder herstellen – und scheuen vor keiner Schandtat zurück. Sie ziehen sogar den bis dahin unbescholtenen Vorarbeiter Jeremy Swan (Dustin Semmelrogge) in die Sache hinein.

Tragischer Titelheld ist das „Halbblut“ Ik Senanda (Sascha Hödl). Der junge Comanchenkrieger wird von seinem Großvater Tokvi-Kava (Joshy Peters) als Spion bei den Eisenbahnern eingeschleust.

Unterdessen spielt sich ein menschliches Drama ab: Der junge Krieger Ik Senanda (Sascha Hödl), Sohn einer Comanchin und eines Weißen, wird als „Halbblut“ verachtet. Sein Großvater, der Häuptling Tokvi-Kava (Joshy Peters) schürt seinen Hass auf alle „Bleichgesichter“. Doch Ik Senanda hat sich im Firwood Camp der Eisenbahner in die junge Sally Ann (Alina Arenz) verliebt. Der Krieger Kita Homascha (Felix Adams) treibt ein doppeltes Spiel.

Einen hinreißenden Song trägt Sally Ann (Alina Arenz) im Saloon des Firwood Camps vor. Für heitere Szenen sorgen der verschrobene Professor Kasimir Obadja Timpe (Stephan A. Tölle) und der raffinierte Quacksalber Dr. Jefferson Hartley (Alexis Kara). Sie geraten zusammen mit dem Westmann „Majestät“ (Harald P. Wieczorek) und der Chinesin Chen Lu (Philomène Authelet) in manch brisante und komische Situation. Das Abenteuer endete mit einem opulenten Showdown inmitten der Baustelle Rocky Ground.

In einem hochdramatischen Zweikampf stehen sich Winnetou und Ik Senanda in einem Feuerkreis gegenüber.

Eine große Überraschung war die Inszenierung des traditionellen Premierenfeuerwerks. Statt eines einzelnen Interpreten traten 65 Sängerinnen des Lübecker und Hamburger Frauenchores „Great King Kate“ auf. Als Solist sang Markus Schell, der seit Jahren Musiken für die Karl-May-Spiele maßschneidert und auch diese neue Fassung des Ohrwurms „Sweet Caroline“ arrangiert hatte.

Ebenso wirkungsvoll war eine mystische Traumsequenz, in der der vergangene Glanz der Südstaaten wieder auflebte.

Im Anschluss feierte das Team im benachbarten Indian Village bis tief in die Nacht hinein. Auch einige Schauspieler aus früheren Inszenierungen waren erschienen und beglückwünschten ihre Kollegen zu dem rundum gelungenen Premierenabend – zum Beispiel der 2024er „Old Firehand“ Jan Hartmann und Jan Sosniok, der von 2013 bis 2018 den „Winnetou“ spielte. Auch der mittlerweile 86 Jahre alte Claus Wilcke – am Kalkberg anno 1980 als Gangster „Juan Cortinez“ – feierte mit.

Mit einem prächtigen Feuerwerk und dem Song "Sweet Caroline", gesungen vom Frauenchor "Great King Kate" und Musikarrangeur Markus Schell, endete die festliche Premiere.Bis zum 7. September wird „Halbblut“ nun jeweils donnerstags bis samstags ab 15 und 20 Uhr sowie sonntags ab 15 Uhr gezeigt.