„Kantor“ Patrick L. Schmitz ist jetzt
Patenonkel von zwei Sperbereulen

Schauspieler traf im Wildpark Eekholt auf „Tuuli“ und „Skadi“

Bad Segeberg. Die beiden Patenkinder waren ziemlich verspielt. Immer wieder knabberten „Tuuli“ und „Skadi“ an dem dicken Falknerhandschuh herum, den Patrick L. Schmitz trug. Ohne Schutz vor den scharfen Schnäbeln hätte der Schauspieler bei der Übernahme der Patenschaft im Wildpark Eekholt mit Sicherheit nicht so entspannt in die Fotoapparate gelächelt.

Es ist längst eine liebgewonnene Tradition, dass Schauspieler aus dem Ensemble der Karl-May-Spiele die Patenschaft für Tiere im Wildpark Eekholt übernehmen – und Patrick L. Schmitz hatte als ausgewiesener Wildpark-Fan sogar ausdrücklich darum gebeten, Pate werden zu dürfen. Er liebt es, mit seiner großen Familie durch die Natur zu schlendern und mehr über die heimische Tierwelt zu lernen.

„Zu Tieren habe ich, seit ich denken kann, ein sehr inniges Verhältnis“, schilderte der „Kantor Hampel“ aus dem Abenteuer „Der Ölprinz“ am Kalkberg. „Eulen und Kauze hatten für mich immer schon etwas Besonderes.“ Schmitz wäre aber nicht Schmitz, wenn er nicht noch einen augenzwinkernden Satz hinterherschieben würde: „Der Kantor Hampel alias Heinz Erhardt hat doch Ähnlichkeit mit einer Eule: eine gewisse Weisheit auf beiden Seiten ist auch nicht zu verleugnen – und die Gelassenheit! Eule mit Weule!“ Am Kalkberg ist Patrick L. Schmitz im Sommer 2015 sogar schon mal mit einem Virginia-Uhu aufgetreten, der im Stück „Fridolin“ hieß.

Die Übernahme der Patenschaft gehörte zu einem großen „Kinder-Indianertag“ im Wildpark. Die Besucher befassten sich mit dem Leben der amerikanischen Ureinwohner im 19. Jahrhundert. Dazu zählte das Schnitzen von Totempfählen, mit Pfeil und Bogen wurde geübt – und die Karl-May-Spiele steuerten unter anderem ein Glücksrad und bunte Stirnbänder bei. Höhepunkt war die Begegnung von Patrrick L. Schmitz mit den zu Ostern geschlüpften Sperbereulen, die eine Lebenserwartung von rund 15 Jahren haben. Der Name „Tuuli“ bedeutet „Kleiner Wind“, und „Skadi“ ist der Name der nordischen Göttin der Jagd und des Winters.

Betreut wurden die zugleich niedlichen und stolzen Vögel von Eekholts Cheffalknerin Kristin Höpner und ihrer Kollegin Carolin von Holtzapfel. Kristin Höpner hatte schon in Kinder- und Jugendtagen bei den Karl-May-Spielen als Statistin und Reiterin mitgewirkt – und im engen Kontakt mit den Greifvögeln am Kalkberg ihr Herz für die Falknerei entdeckt. So wurde aus dem Karl-May-Hobby ein Beruf, dem sie heute voller Leidenschaft nachgeht.

„Ich habe ganz gute Augen und bin auch oft nachtaktiv“, scherzte Patrick L. Schmitz, der die Eulen an einer langen Übungsschnur auf die Hände der Falknerinnen schweben lassen durfte. „Fliegen tät‘ ich auch gern.“ Im Wildpark Eekholt hat es ihm auch die Umweltpädagogik angetan. „Was gibt es denn Wichtigeres, als unsere Umwelt zu schützen und zu erhalten? Wir könnten von unseren Nachbarn, den Tieren, so viel lernen statt sie alle langsam auszurotten. Wir sollten viel mehr auf Menschen wie Winnetou hören.“ Der Apachenhäuptling setzt sich in den Stücken am Kalkberg seit Jahrzehnten für ein sorgsames Miteinander mit „Mutter Erde“ ein.

Das Abenteuer „Der Ölprinz“ wird im Bad Segeberger Freilichttheater am Kalkberg noch bis zum 4. September gezeigt – immer donnerstags bis samstags ab 15 und 20 Uhr sowie sonntags ab 15 Uhr. Die Hauptrollen spielen Alexander Klaws („Winnetou“), Sascha Hehn („Ölprinz Grinley“) und Katy Karrenbauer („Rosalie Ebersbach“). Und für den lustigen Teil der Aufführung ist maßgeblich der frischgebackene Eulen-Patenonkel Patrick L. Schmitz zuständig.