Neue Ausstellung am Kalkberg:
„Karl Mays Traumwelt“

Original-Exponate und Bühnenbildmodell im Indian Village

Bad Segeberg. Eine neue Ausstellung im Indian Village am Kalkberg entführt die Besucher in „Karl Mays Traumwelt“ – und so lautet auch der Titel. Den Anlass für die Neueröffnung im Blockhaus gleich rechts neben dem Eingang des Indian Village bildet die 70. Saison der Karl-May-Spiele. „Das Herzstück der Ausstellung ist das Modell unseres Freilichttheaters im Maßstab 1:64 mit dem aktuellen Bühnenbild“, sagt Geschäftsführerin Ute Thienel. „Wir möchten unsere Gäste auf unterhaltsame Weise über die Gründung der Karl-May-Spiele vor über 70 Jahren und deren Entwicklung informieren.“ Es gibt Einblicke in die unterschiedlichsten Bereiche des Theaters. Die Kalkberg GmbH hat rund 25.000 Euro in die Neugestaltung investiert.

Die neue Ausstellung löst eine frühere Schau zum 65-jährigen Jubiläum der Spiele ab. Die Gäste können sich auf spannende Original-Exponate freuen. „Wir zeigen zum Beispiel ein Old-Shatterhand-Kostüm, das Lex Barker in den berühmten Verfilmungen getragen hat“, schildert Ute Thienel. „Ebenso ist ein Winnetou-Kostüm dabei, mit dem einst Pierre Brice aufgetreten ist.“ Aber auch Aktuelles ist dabei – zum Beispiel Sascha Hehns elegantes „Ölprinz“-Outfit aus der Saison 2022.

Die Konzeption der Ausstellung stammt von Textbuchautor und Mediensprecher Michael Stamp. Die Gestaltung lag in den Händen von Elian Hartsuijker, Künstlerin und Unternehmerin der Firma Herzzucker. Kaufmännisch und planerisch betreut wurde das Ausstellungs-Projekt von Prokuristin Andrea Kassel.

In monatelanger Arbeit entstand so ein völlig neues Erlebnis für die Karl-May-Besucher. Experte Ekkehard Bartsch steuerte wertvolle Exponate aus dem Besitz des legendären Schriftstellers bei – zum Beispiel eine von Karl May persönlich beschriebene Postkarte, Bilder seiner Reisen im hohen Alter und sogar ein antikes Schreibset, mit dem Karl May um die Jahrhundertwende im Orient unterwegs gewesen ist. Der Autor hatte einige Schauplätze seiner Romane erst kurz vor seinem Tod besucht. Vor dem Verfassen seiner Bücher hatte er sie nie besucht.

Die Ausstellung ist in zehn Vitrinen unterteilt:

  1. Karl May und seine Traumwelt
  2. die Bücher des „Maysters“
  3. die Gründung der Karl-May-Spiele im Sommer 1952.
  4. das berühmteste Abenteuer: „Der Schatz im Silbersee“
  5. die aufwändigen Kostüme am Kalkberg
  6. die Gestaltung der Plakate von 1952 bis heute
  7. Originelle Requisiten in den Inszenierungen
  8. Kostüme aus Film und Bühne
  9. das legendäre Winnetou-Kostüm
  10.  die Waffen der Helden und Gangster

 

Karl-May-Waffenmeister Horst Lipsius steuerte seinen eigenen Nachbau von Winnetous „Silberbüchse“ bei. Elian Hartsuijker entdeckte im Fundus der Karl-May-Spiele viele verborgene Schätze. Dazu zählen eine Keramiktafel mit den Handabdrücken von Leinwand-Winnetou Pierre Brice, die unheimliche Büffel-Maske vom „Geist des Llano Estacado“ und eine Fotografie von Saginaw Grant. Der Schauspieler vom Stamme der Sac & Fox hat in den Bad Segeberger Inszenierungen mitgewirkt und war ein großer Freund der Karl-May-Spiele am Kalkberg.

Besonders faszinieren dürfte die Besucher das Modell des Bad Segeberger Freilichttheaters. Seit 2014 arbeiten die Karl-May-Spiele beim Erarbeiten der Inszenierungen mit solch einer dreidimensionalen Darstellung der Bühne. 2022 wurde dieses Modell angefertigt. Zu diesem Zweck wurde das Theater mittels einer Drohne vermessen. Die Daten wurden in einen 3D-Drucker eingespeist. Dieser stellte die Einzelteile her, aus denen das Modell zusammengebaut wurde. Bühnenbildner Erik Rüffler hat die Kulissen für „Winnetou I – Blutsbrüder“ hineingebaut.

Wer an der Vitrine auf einen Knopf drückt, hört nicht nur die berühmte „Winnetou-Melodie“ von Martin Böttcher, sondern kann sich auch Informationen über die Karl-May-Spiele, die Ausstellung und das 3D-Modell anhören. Eingesprochen wurde dieser erläuternde Text von Karl-May-Urgestein Joshy Peters.

Geöffnet ist „Karl Mays Traumwelt“ bis zum 31. August jeweils donnerstags bis samstags von 10 bis 20 Uhr sowie sonntags von 10 bis 18 Uhr. Neben der neuen Schau können die Gäste dort auch im benachbarten Nebraska-Haus die Ausstellung „Die Welt der Indianer“ besuchen. Sie befasst sich – ergänzend zum märchenhaften Geschehen auf der Bühne – mit der historischen Realität des 19. Jahrhunderts und der tatsächlichen Geschichte der amerikanischen Ureinwohner.

Neu ist ebenfalls eine „Wall of Fame“ mit einer Auswahl prominenter Schauspieler, die im Laufe der Jahre im Bad Segeberger Freilichttheater aufgetreten sind. Nicht fehlen darf eine Übersicht über sämtliche Karl-May-Plakate seit Gründung der Spiele.

Beim „Goldwaschen“ kann man sich einen goldglänzenden Nugget erarbeiten; und wer schon immer mal ein Foto in einer Gefängniszelle eines stilechen Sheriff-Büros machen wollte, hat dazu in der Westernstadt LaGrande Gelegenheit. Dort kann man auch durch den Saloon, einen General Store und einen Drug Store schlendern – alles liebevoll der Zeit um 1870 nachempfunden. Sitzgelegenheiten, um sein eigenes Picknick zu veranstalten oder sich einen Snack von den nahegelegenen Cateringständen schmecken zu lassen.