Gänsehaut und Karl-May-Magie
bei der Premiere des Live-Hörspiels

Gefeierte Aufführung im Indian Village begeisterte die Zuschauer

Bad Segeberg. Schnaufend bahnte sich der Westernzug seinen Weg durch die Prärie - aber ausschließlich in den Köpfen des Publikums. Beim neuen Live-Hörspiel "Winnetou - Das Gold der Rocky Mountains" erlebten knapp 300 Premierenbesucher im Indian Village ein spannendes, gefühlvolles und lustiges Karl-May-Abenteuer. Es war gespickt mit Gänsehaut-Momenten und der klassischen Magie der Karl-May-Spiele.

Sieben Schauspieler - an der Spitze Joshy Peters als Old Shatterhand und Erzähler - tragen ihre Texte live auf der neu geschaffenen Bühne vor. Doch zum Leben kommt das Karl-May-Abenteuer durch das raffinierte Zusammenspiel von mitreißenden Musiken, digital zugespielten Soundeffekten und handgemachten Geräuschen. So fährt der Westernzug in der Fantasie der Besucher, weil Geräuschemacher Patrick L. Schmitz mit einer Bürste auf einem Aluminiumkoffer reibt und in eine Holztröte pustet. Sein Kollege Marc Francisco lässt derweil eine Glocke klingen - und die Illusion ist perfekt. Dasselbe gilt für die Postkutsche, Zweikämpfe und sogar einen kompletten Überfall mit jeder Menge Action und Explosionen. Geschossen wird in diesem Abenteuer übrigens ebenfalls live.

Begeistert klatschten die Zuschauer mit, als Jogi Kaiser ("Sam Hawkens") und Melanie Böhm ("Rosita") ihre schmissigen Countrysongs vortrugen. Doch auch zarte Gitarrenklänge und eine Ballade am knisternden Lagerfeuer sowie ein Song im Stil der Komiker-Legende Heinz Erhardt rundeten die über 90-minütige Aufführung ab. Als Winnetou überzeugte Sascha Hödl mit gefühlvoll vorgetragenen Monologen und der Aura des edlen Apachenhäuptlings. Neu im Team war Jan Stapelfeldt, der als Old Shatterhands Jugendfreund Carpio und Schoschonenhäuptling Wagare-tey zwei sehr gegensätzliche Rollen verkörperte. Fabian Monasterios stand als "Prayer-Man" und Kainai-Häuptling Peteh gleich zweimal auf der Seite des Bösen.

Patrick L. Schmitz trat als verträumter Dichter Heinz-Egon Winzigmann, der alte Lachner und Häuptling Avaht-Niah auf. Außerdem spielte er in einer turbulenten Szene alle vier Komikerrollen, die er schon am Kalkberg verkörpert hat. Das Publikum lachte Tränen. Und für langjährige Fans der Karl-May-Spiele gab es noch einen ganz besonderen Augenblick: Stimmlich - aber nicht vor Ort - war auch der langjährige Hauptdarsteller Gojko Mitic als Winnetous Vater Intschu-tschuna präsent. 

Autor Michael Stamp, der seit über 20 Jahren die Bühnenstücke für die Karl-May-Spiele verfasst, hatte das Live-Hörspiel nicht nur extra geschrieben, sondern auch als Regisseur auf die Bühne gebracht.

Gezeigt wird das Live-Hörspiel im Juli und August. Die exakten Termine finden sich in der Rubrik Tickets.